Jediblog

14. April 2018 | Spiele

Pandemie - Auf Messers Schneide

Auf Messers Schneide ist die erste Erweiterung zu Pandemie und richtet sich vor allem an diejenigen Spieler, denen Pandemie bisher zu einfach war.

Be careful what you wish for.

Was ist drin?

Neben sechs neuen Rollen (sowie einem Bioterroristen, dazu aber später mehr) gibt es acht neue Ereigniskarten, eine siebte Epidemiekarte und drei Herausforderungsmodule, mit denen Pandemie erweitert wird. Außerdem ist das Spiel jetzt auch zu fünft spielbar.

Neue Rollen

Der Archivar, die Epidemiologin und der Einsatzleiter helfen mit ihren Fähigkeiten dabei, die Gegenmittel schneller zu entwickeln, während der Eindämmungsspezialist, die Generalistin und die Troubleshooterin eher für die Behandlung der Seuchen zuständig sind. Wie bei den bisher verfügbaren Rollen kommt es auch hier vor allem auf die Kombination und den geschickten Einsatz der Spezialfähigkeiten an, wenn es darum geht, wie hilfreich eine Rolle ist.

Neue Ereignisse

Im Gegensatz m Grundspiel wird jetzt nicht mehr mit allen Ereigniskarten gespielt (bislang fünf), sondern mit zwei Ereigniskarten pro Spieler. In den meisten Spielrunden gibt es also mehr Ereigniskarten und die sind – ganz untypisch für Spielelemente von Pandemie – durchweg positiv für die Spieler.

Die siebte Epidemie

Unter die 48 Stadtkarten (plus Ereigniskarten) können nun bis zu sieben Epidemiekarten gemischt werden. Wer also bisher das Gefühl hatte, dass zwischen zwei Epidemien eine Ewigkeit vergeht, dem wird hier geholfen. Gleichzeitig schlägt die Anleitung vor, pro Herausforderungsmodul mit einer Epidemiekarte weniger als gewohnt zu spielen.

Herausforderungen

Mit dem bösartigen Erregerstamm wird eine der vier Seuchen noch gefährlicher, tödlicher, unberechenbarer… Sobald die erste Epidemiekarte gezogen wird, stellt sich heraus, dass die Seuche mit den meisten Würfeln auf dem Spielbrett anders ist als andere Seuchen. Dafür gibt es acht neue Epidemiekarten (von denen mit bis zu sieben gespielt wird), die sich negativ auf diese Seuche auswirken. Diese Auswirkungen können einmalig oder dauerhaft sein.

Die Mutation ist eine fünfte Seuche, die zu Beginn des Spiels noch nicht auf dem Spielplan zu finden ist. Erst mit einer von zwei Mutationskarten (die erst nach der ersten Epidemie in der Infektionsphase gezogen werden können) oder mit einer von drei Mutations-Ereigniskarten (die sich zwischen den Spielerkarten verstecken) taucht die Mutation in Form von lila Würfeln auf. Statt auf nicht verfügbare lila Infektionskarten angewiesen zu sein, wird dann immer ein lila Würfel in eine Stadt gelegt, wenn sie in der Infektionsphase gezogen wird und sich bereits ein lila Würfel in ihr befindet. Ausbrüche sind natürlich möglich. Gewonnen haben die Spieler, wenn Gegenmittel für alle fünf Seuchen entdeckt wurden oder wenn keine lila Würfel mehr auf dem Spielplan liegen und gleichzeitig Gegenmittel für die vier „normalen“ Seuchen existieren.

Wem Pandemie bisher zu kooperativ ist, dem hilft der Bioterrorist. Einer der Spieler arbeitet gegen die restlichen Spieler und versucht zu verhindern, dass seine Terroristen-Seuche ausgerottet wird. Da hierfür ebenfalls die lila Würfel verwendet werden, lässt sich das Modul Bioterrorist nicht mit dem Modul Mutation kombinieren. Der Terrorist bewegt sich ähnlich wie bei Scotland Yard mehr oder weniger unsichtbar über den Spielplan und infiziert dabei Städte oder sabotiert Forschungszentren. Zum Glück für die übrigen Spieler sind Flughäfen aber gut überwacht, so dass der Bioterrorist bei jeder Flugaktion gesichtet wird. Allerdings haben die Spieler nicht gewonnen, wenn sie den Bioterroristen gefangen nehmen. Er verliert lediglich seine Handkarten und kann später wieder fliehen. Trotzdem müssen die Spieler wie gewohnt mindestens vier Gegenmittel für die „normalen“ Seuchen entwickeln und entweder alle Würfel der Terroristen-Seuche vom Spielplan entfernt haben oder auch für diese ein Gegenmittel entdeckt haben. Der Bioterrorist gewinnt ausschließlich, wenn die übrigen Spieler verlieren und noch mindestens ein Würfel der Terroristen-Seuche auf dem Spielplan liegt. Da es hier noch immer um Pandemie geht, können natürlich auch die Spieler und der Bioterrorist gleichzeitig verlieren.

Erweiterung oder neues Spiel?

Der Begriff Erweiterung wird Auf Messers Schneide kaum gerecht. Wenn bei Zug um Zug mit jeder neuen Erweiterung ein neuer Spielplan und vielleicht leicht veränderte Zugmöglichkeiten (no Pun intended) das Spiel erweitern, Stone Age, Auf den Spuren von Marco Polo und viele andere plötzlich mit einem Spieler mehr spielbar sind und Carcassonnae die Regeln immer wieder um ein Element erweitert, gibt es hier alles auf einmal. Man könnte auf die Idee kommen, Pandemie war vor dieser Erweiterung ein schlechtes Spiel. Oder man kommt zu der Einsicht, dass auch sehr gute Dinge noch verbessert werden können.

Ach ja, wer im Zusammenhang mit Pandemie schonmal diese praktischen Petrischalen zur Aufbewahrung der Seuchenwürfel gesehen hat, der hat vermutlich Auf Messers Schneide gesehen.