Jediblog

17. März 2018 | Spiele

Pandemie

Gleich vier tödliche Seuchen sind auf der Erde ausgebrochen. Heilmittel gibt es nicht und nur ein paar wenige Experten kümmern sich darum, Herr über die Erreger zu werden. Kurz: Die Menschheit ist dem Untergang geweiht.

Eure Aufgabe…

… soltet ihr sie übernehmen: Entwickelt für alle vier Seuchen ein Gegenmittel. Gelingt euch das, habt ihr das Spiel gewonnen. Sofort.

Sammelt dafür einfach für jedes Gegenmittel fünf beliebige Stadtkarten in der Farbe des Gegenmittels, bewegt euch zum nächsten Labor und voilà, ein Gegenmittel ist gefunden.

Kommt es jedoch zum achten Ausbruch oder euch fehlen Seuchenwürfel oder Stadtkarten, endet das Spiel sofort und ihr konntet den Untergang der Menschheit nicht verhindern.

Spielprinzip

Pandemie ist ein kooperatives Brettspiel. Jeder Spieler schlüpft in eine (zufällig gewählte) von sieben verfügbaren Rollen, die ihm individuelle Sonderfähigkeiten verleiht. Alle Sonderfähigkeiten helfen bei der Bekämpfung der Seuchen, manche mehr, manche weniger. Oft kommt es auf die richtige Kombination der Rollen an.

Gespielt wird reihum, ein Spielzug besteht aus drei Phasen: Aktionsphase, Nachschubphase und Infektionsphase.

Aktionsphase

Jede Aktionsphase besteht aus vier Aktionen. Die am häufigsten ausgeführten Aktionen sind die Auto- oder Schiffahrt von einer Stadt in eine Nachbarstadt und die Behandlung einer Seuche (ein Würfel wird vom Spielplan entfernt). Darüber hinaus stehen ein paar verschiedene Flugmöglichkeiten zur Verfügung, sowie das Errichten eines Forschungslabors, das Entdecken eines Gegenmittels und das Teilen von Wissen (Weitergabe einer Stadtkarte an einen Mitspieler). Für einige der Aktionen müssen Stadtkarten abgelegt werden.

Nachschubphase

Nachdem alle Aktionen ausgeführt wurden, zieht der Spieler zwei Spielerkarten nach. Meistens sind das Stadtkarten in der Farbe einer der Seuchen. Alternativ erwischt man eine Ereigniskarte (immer eine Hilfe für die Spieler) oder eine Epidemiekarte. Die Anzahl der Epidemiekarten wird vor Beginn des Spiels festgelegt und bestimmt den Schwierigkeitsgard. Je öfter eine Epidemie auftritt, desto schwieriger wird es, Ausbrüche zu verhindern. Denn jede Epidemie verläuft in drei Schritten: Die Infektionsrate wird erhöht, eine neue Stadt wird mit drei Seuchenwürfeln infiziert und – der schwerwiegendste Effekt – die Infektionskarten auf dem Ablagestapel werden gemischt und auf den Nachziehstapel zurück gelegt. Zwei Epidemien direkt hintereinander bewirken also eine doppelte Infektion einger Städte in kürzester Zeit, was in den meisten Fällen zu (mindestens) einem Ausbruch führt.

Infektionsphase

Zuletzt werden so viele Infektionskarten gezogen, wie es die aktuelle Infektionsrate gerade vorgibt: zu Beginn des Spiels zwei, später auch drei oder vier. Für jede gezogene Karte wird ein Seuchenwürfel in der Farbe der abgebildeten Stadt in eben diese gelegt. Wäre das der vierte Würfel, kommt es stattdessen zu einem Ausbruch in der Stadt. Jede Nachbarstadt erhält dann einen Seuchenwürfel. Ketten von Ausbrüchen sind alles andere als selten und jeder Ausbruch bringt die Menschheit dem Untergang einen Schritt (12.5 %) näher.

Tolles Spiel, aber früher war alles besser

Pandemie macht süchtig. Egal ob zu zweit oder zu viert, man entwickelt schnell einen gewissen Ehrgeiz, das Spiel zu besiegen. Durch verschiedene Schwierigkeitsgrade und vor allem immer neue Kombinationen von Rollen für die Spieler, lassen sich auch gut mehrere Spiele direkt nacheinander spielen. Je nach Glück oder Pech kann so ein Spiel nach fünf Minuten vorbei sein oder eine gute halbe Stunde dauern.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Art und Weise, wie das Spiel verlegt wird und wurde: Ursprünglich erschien Pandemie 2008 bei Pegasus. Auch die erste Erweiterung, Auf Messers Schneide, veröffentlichte Pegasus 2009 noch. Doch dann war Schluss. 2013 erschien eine Neuauflage bei asmodee, an der ich kein gutes Haar lassen würde. Was vorher Holz oder Pappe war, wurde durch Plastik ersetzt. Der Spielplan ist kleiner, was einzig für die Erweiterungen einen positiven Effekt hat, da diese noch auf einen normalen Tisch passen. Die Erweiterungen sind dann auch der einzige Grund, den Kauf der Neuauflage in Betracht zu ziehen: Im Labor und Ausnahmezustand gibt es nicht passend zur Pegasus-Version, so dass eine komplette Neuanschaffung die einzige Möglichkeit ist, in den Genuss der Erweiterungen zu kommen.